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»Die 1980er und 1970er Jahre«, ein seltsamer Untertitel? Durchaus nicht! Nachdem Sie in Teil I »Altenbeken – Klassiker der Eisenbahn. 160 Jahre« chronologisch über die Eisenbahngeschichte im geografischen Raum zwischen Paderborn, Warburg , Höxter und Hameln mit dem Zentrum Altenbeken gelesen haben, brechen die Autoren mit der Chronologie und berichten über spannende, bisher nicht berücksichtigte Themen aus den 1980ern. Bei manchem Aspekt lohnt sich ein Blick zurück in die 1970er.
Am 29. Mai 1976 endete die Dampflokzeit – was ist aus den Eisenbahnern geworden? Nicht nur mit Lokführern und Heizern haben die Autoren spannende Interviews geführt, auch Schlosser, Lokleiter, Stellwerker und viele andere Spezialisten wurden befragt.
Umwälzungen und Veränderungen erleben die Menschen. Die 1980er waren ein Jahrzehnt, in dem auf der einen Seite mit der Konzentration und auf der anderen Seite mit der Auflösung von Dienststellen langjährige Bahntraditionen deutliche Risse erhielten. »Mein Opa war bei der Bahn, mein Vater, ich bin bei der Bahn.« Diese generationsübergreifende Arbeit ist heute kaum noch zu beobachten. Was bleibt den Menschen heute aus der früheren Zeit? Das Buch erzählt im Stil der erlebten Geschichte.
Für den Leser ist es so, als würde er dem Schlosser oder Lokführer bei der Arbeit über die Schulter blicken können. Die Detailtreue beginnt mit Kleinigkeiten. Wo stand der Lokführer, als er im Winter 1980 seinen Kollegen am Ausfahrsignal der Altenbekener Umgehungskurve ablösen musste? Wie hat er eine E-Lok gefahren, welche speziellen Problem bereiteten ihm Eis und Schnee? Wie sah die zu übernehmende Lok 140 400-3 eigentlich aus? Innerhalb der Baureihe 140 variierten die Farbgebung und Technik gewaltig! War sie noch grün oder schon blau-beige? Hatte die Lok umlaufende Stangen, war sie mit Doppel- oder Einfachlampen ausgerüstet …? Ähnlich hintergründig ist das Zeitkolorit, hier half die Recherche in vielen aufbewahrten Lokalzeitungen aus den 1980ern weiter. Nicht anders ist es mit den Dialogen. Ein Aktenmensch wie der Bahnhofsvorsteher spricht ganz anders als ein Mann aus der Werkstatt, so wird aus dem zweiten Band eine sprachliche, gesellschaftliche und technische Zeitreise ins Westfalen vor 30 Jahren.
Band 2: ISBN 978-3-00-047089-9 / 54,90€ / Erhältlich im Buchhandel und über modellbundesbahn.de
Foto: Uli Preiß -Ein Eilzug im Bahnhof Bad Driburg. Im Winter 1985. Die Dampfheizung leckt beim Zwischenhalt auf dem Weg nach Altenbeken.
Kritiken zu Band 1: Altenbeken – Klassiker der Eisenbahn. 160 Jahre Chronik
MIBA – Miniaturbahnen 10/2013: „Es ist ein Vergnügen, das anschaulich und zugleich fachlich fundiert geschriebene Buch in die Hand zu nehmen – unbedingt empfehlenswert! Das macht schon gleich Appetit auf den angekündigten Folgeband.“
Goslarsche Zeitung, 24.12.2013: „Das Buch lässt keine Wünsch offen. Das auch, weil dem Schreiben eine ausgiebige Recherche vorausging. Es gibt wenige Eisenbahnbücher, die den Leser auch dann fesseln, wenn er nicht so stark mit der Materie Vertraut ist. Fazit: „Altenbeken“ ist ein gewichtiges Buch, in jeder Hinsicht.“
LOKRUNDSCHAU 270, Nov/Dez 2013: „Für dieses Werk haben die Autoren sehr gut und ausführlich recherchiert und so auch manches bisher Unbekannte zu Tage gefördert, so ist es ihnen gelungen Ereignisse, die bisher nur unvollständig bekannt waren, jetzt vollständig und richtig darzustellen. Das Buch hat mich begeistert und sehr schnell in „seinen Bann gezogen“, ich kann dieses Buch jedem uneingeschränkt empfehlen.“