Buchrezension: Faller – Kleine Welt ganz Gross
Faller – Kleine Welt ganz Gross ist ein Sachbuch von Autor Ulrich Biene. Es beschreibt die Geschichte und die Entwicklung des bekanntesten deutschen Modellbahnzubehör-Herstellers, erschienen 2016 im Delius Klasing Verlag. Passend zum 70-jährigen Firmenjubiläum ist nun dieses Buch mit vielen interessanten Einblicken in die Welt von Faller erschienen.
Was Märklin bei den Modellbahnen ist, war und ist Faller im Modellbahnzubehör. Es dürfte wohl kaum eine Modellbahnanlage geben, auf dem nicht Produkte aus Gütenbach zu finden sind.
Faller Produkte bestachen seit jeher durch einen hohen Detailgrad, der sich im Laufe der Jahre immer erhöht hat. Faller-Bausätze sind somit auch ein Abbild der Architektur der 50er, 60er und 70er Jahre in Deutschland. Zur Blütezeit arbeiteten mehr als 600 Menschen für Faller, heute sind es noch 90 Beschäftigte.
Das Buch nimmt die Leser nicht nur mit in die Welt von Faller, es ist gleichzeitig eine spannende Geschichte des Wirtschaftswunders, denn Edwin und Hermann Faller gründeten ihr Unternehmen 1946 im idyllischen Schwarzwald. Und so lernt der Leser, wie aus bescheidenen Anfängen mit wenigen Produkten ein immer breiter aufgestellter Anbieter von Modellspielwaren wurde.
Das Buch versteht sich aber nicht als Chronik der Firmengeschichte oder als Katalog alter Bausätze. Vielmehr zeigt Ulrich Biene den Leser in kleinen Episoden die vielen Facetten vom Faller-Universum. Unweigerlich wird man, ein entsprechendes Alter vorausgesetzt, gedanklich in seine Kindheit zurückversetzt, als die Faller-Verpackungen noch gelb mit roten Streifen waren. Schnell hat man beim Lesen auch weider den typischen Geruch von Plastikkleber auf Kunststoff in der Nase.
Faller war schon immer mehr als nur Hersteller von Modellhäusern und Produkten für den Geländebau. Auch Gleisplanhefte, Flugzeugmodelle in 1:100, Fertiganlagen, die AMS-Rennbahn, Faller Hit-Car, Hit-Train und Faller Pionier, Faller Famos Mosaik, Faller Kirmesmodellbau bis hin zum Faller Car-System mit neuester Satellitentechnik gehörten oder gehören zum Produktsortiment.
Neben den einzelnen Bausätzen geht das Buch auch auf das Marketing ein, von der Entwicklung des Logos und der einzelnen Bausätze, über die Ladendekoration der 70er Jahre, bis zu zu allen Katalog-Covern, von 1948 bis 2016.
Positiv empfinde ich die zahlreichen historischen Fotos und Illustrationen sowie den grafischen Aufbau der Seiten. So kommt keine Monotonie oder Langeweile auf und es macht Spaß, durch die einzelnen Episoden zu blättern. Auch der Druck und das Papier ist qualitativ hochwertig.
Wer Fan von Faller und deren Produkten ist wird mit diesen Buch erfreuliche Stunden verbringen. Ulrich Biene, hauptberuflich Pressesprecher bei Veltins, hat auch schon mit Büchern über Wiking auf sich aufmerksam gemacht. Heute ist er leidenschaftlicher Sammler von Faller-Bausätzen, natürlich am besten original verpackt und nicht zusammen gebaut.
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„Faller: Kleine Welt ganz groß“ von Ulrich Biene ist bei Delius Klasing erschienen, 184 Seiten, über 300 Farb- und s/w-Fotos, 29,90 €