Besuch bei der DB Fahrzeuginstandhaltung Paderborn

Die DB Fahrzeuginstandhaltung in Paderborn feierte im September 2013 ihr 100-jähriges Bestehen. Bei dieser Gelegenheit wurde ein Tag der offenen Tür durchgeführt.

Die Geschichte des Eisenbahnwerkes begann im Jahr 1913 unter großem Einsatz von Geheimrat Dr. Hermann Kirchhoff, der zu jener Zeit Ministerialdirektor im Berliner Verkehrsministerium war. Ebenso hatte der damalige Paderborner Oberbürgermeister Otto Plaßmann einen Anteil an der Entstehung des Ausbesserungswerkes.

Die damalige Gesamtbelegschaft betrug ca. 1.500 Mitarbeiter.

Das Gelände für die „Königliche Hauptwagenwerkstätte“, so wurde das Ausbesserungswerk 1913 genannt, stellte die Stadt Paderborn kostenlos zur Verfügung. Von der Ansiedlung der Eisenbahn versprach man sich schon damals einen wirtschaftlichen Aufschwung für die Stadt und die Region.

Lageplan der DB Fahrzeuginstandhaltung in Paderborn:


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Offiziell nahm die Fahrzeuginstandhaltung am 10. Juli 1913 den Betrieb auf. Anfangs wurden vor allem Güterwagen aller Art, Packwagen, Personenwagen sowie Lokomotiven und Tender ausgebessert. Ab dem Jahr 1932 wurden nur noch Güterwagen repariert und auch heute ist der DB Standort Paderborn ein reiners Güterwageninstandhaltungswerk.

db-fahrzeuginstandhaltung-pAuch aufgrund des bedeutenden Ausbesserungswerkes wurde Paderborn im zweiten Weltkrieg das Ziel von schweren Bombenangriffen, bei dem nicht nur das Instandhaltungswerk, sondern auch 85{12e2f27d242107ad551248b80825b7283b11c083e4a60c9e79ddbf6e6408d0e8} der Paderborner Altstadt vernichtet wurden. Damit gehört Paderborn zu den prozentual am stärksten betroffenen Städten des Bombenkrieges. Die Schäden am Eisenbahnwerk konnten durch den engagierten Einsatz der Mitarbeiter und der Werkleitung schnell behoben und die Produktion wieder aufgenommen werden.

Die Komponentenwerkstätten zur Aufbereitung von Radsätzen, Federn, Drehgestellen, Bremen, Zug- und Stoßeinrichtungen, Dächern, Wänden, Fußböden und Rungen gewannen immer mehr an Bedeutung und wurden in das Leistungsportfolio des Werkes aufgenommen.

Im Jahr 1960 erfolgte die Übernahme der 800 Mitarbeiter und die Arbeit des Lokausbesserungswerkes am Hauptbahnhof Paderborn. Daraufhin war im Jahr 1961 ein Ausbau des Ausbesserungswerkes aufgrund der erhöhten Mitarbeiterzahl erforderlich.

Heute arbeiten in der Fahrzeuginstandhaltung Paderborn ca. 700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie 60 Auszubildende. Aodernsten Anlagen und industrielle Produktionsverfahren ergänzen heute die klassische Handwerksarbeit.

Video vom Tag der offenen Tür am 22.09.2013:

Bilder vom Tag der offenen Tür am 22.09.2013

Das 100jährige Werksjubiläum des Bahn-Ausbesserungswerkes in Padeborn erlaubte einen detaillierten Blick hinter die Kulissen der Güterwaggonaufbereitung. Weitere Highlights des Tages ware eine Ausstellung von einem Dutzend moderner Güterwaggons sowie kostenlose Dampfpendelfahrten zwischen dem Hauptbahnhof in Paderborn und dem Ausbesserungswerk. Für die kleinen Lokführer gab es die Möglichkeit einer Führerstandsmitfahrt in einerm Rangierlokomotive BR 261 (auch im Video ab ca. 30 Sekunden), sowie die Fahrt auf einerm Schwerkleinwagen (SKL).

Der Dampfsonderzug wurde von einer Dampflokomotive der Baureihe 38 gezogen. Vier Personenwagen aus den dreißiger und fünfziger Jahren boten Platz für Passagiere. Die „38 2267“ (auch in der Eingangssequenz des Videos zu sehen), wurde im Jahr 1906 als Gattung P 8 in den Dienst der Königlich Preußischen Eisenbahnverwaltung gestellt. Seit 1991 gehört diese Dampflokomotive dem Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen.

Für die ganz kleinen Besucher des Ausbesserungswerkes gab es ICE-Züge als Bobbycar auf Schienen sowie eine Hüpfburg. Die beiden Paderborner Modellbahnvereine Flügelrad 79, die Ihre Clubräume auf dem Werksgelände haben und die Eisenbahnfreunde Paderborn zeigten Ihre Anlagen. Für die Hobbyhistoriker bietet sich an, die historische Ausstellung mit interessanten Exponaten zu betrachten.
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Zudem führten verschiedene Besichtigungswege durch die Wagenrichthalle, in denen sich die Besucher einen hervorragenden Überblick über die vielfältigen Aktivitäten im Werk Paderborn verschaffen konnten. Besonderes Interesse, fanden die innovative Drehgestellwerkstatt, die Radsatzdrehmaschine (im Video zu sehen), die Ultraschallprüfanlage sowie weitere Arbeitsstände in der großen Werkshalle.