MEC Gütersloh – Schweizer Bahnen
Modelleisenbahn-Club Gütersloh – Schweizer Bergbahnen mit Maßstabsgetreuen Landwasser-Viadukt.
Der MEC Gütersloh wurde im Jahr 1987 gegründet und hat aktuell 10 Mitglieder.
Im Dachgeschoß der ehemaligen Eichendorff-Schule, Sieweckestraße 2 in Gütersloh befindet sich die Modellbahnanlage des Vereins.
Ein kleiner Aufenthaltsraum mit Theke und Sitzgelegenheiten schließt sich an den Anlagenraum an.
Da der Verein keine 08/15-Modellbahnanlage bauen, sondern etwas schaffen wollte, was es in der Region rund um Gütersloh noch nicht gab, entschied man sich zum Nachbau eines Streckenteils des im Schweizer Kanton Graubünden fahrenden Rhätische Bahn (RhB).
Das Vorbild – Rhätische Bahn (RhB)
Die meterspurige Schmalspurbahn mit einer Streckenlänge von 376 km wird als Hauptbahn betrieben. Die Spurweite von 1.000 mm wurde gewählt, weil sie gegenüber der Normalspur (Spurweite 1.435 mm) engere Kurvenradien zulässt und die Bahntrasse dadurch dem teilweise sehr schwierigen Gelände besser angepasst werden konnte. Trotzdem kann man um die Erstellung zahlreicher Kunstbauten nicht herum. So weist die Bahn 116 Tunnel und Galerien, sowie 485 Viadukte und Brücken auf.
Video der Clubanlage
Die vom MEC Gütersloh gebaute Teilstrecke der Albulabahn führt vom Landwasserviadukt über Filisur (1080 m ü.d.M.), Bergün (1372 m. ü.d.M.) und Preda am Eingang des 5,9 km langen Alubatunnels (Scheitelpunkt 1823 m ü.d.M.) nach Samedan im Oberengadin (1705 m ü.d.M.). Der große Höhenunterschied kann trotz der Maximalsteigung von 35 o/oo nur durch künstliche Längenentwicklung mit mehreren teilweise im Tunnel liegenden Kehren überwunden werden.
Bilder der Modellbahnanlage
Das bekannteste Bauwerk der Rhätischen Bahn ist der 65 Meter hohe und in einem 100 m Radius liegende Landwasserviadukt, der die Bahn in eine senkrechte Felswand mit dem anschließenden Landwassertunnel hinüber leitet.
Die Albulabahn führt von Samedan weiter über Celerina nach St. Moritz, dem Hauptort des Oberengadins (1775 m ü.d.M.). Eröffnet wurde die Eisenbahnstrecke im Jahr 1903. Die Elektrifizierung mit Wechselstrom 11.000 Volt 16 2/3 Hertz erfolgte 1919.
Im Juli 2008 wurden die Albulastrecke zwischen Thusis und St. Moritz und die Berninastrecke zwischen St. Moritz und Tirano (Italien) von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Das Modell – Die Modellbahnanlage des MEC Gütersloh
Das Fundament der Modellbahnanlage des MEC Gütersloh besteht aus einem Holzfachwerk, dass mit zugeschnittenen und durch Messer, Raspel und einer Glühdrahtsäge vorgeformten Schaumstoffplatten (z.B. Styropor) verkleidet ist. Darüber liegt eine Schicht Spachtelmasse (z.B. Ardumur, Moltofill o.ä.) an der die erforderlichen Feinarbeiten vorgenommen wurden. Bahntrasse und Bahnhöfe liegen auf Sperrholzplatten.
Wie bei jeder Modelleisenbahn waren beim Bau Kompromisse in der Längenentwicklung erforderlich, weshalb die Trasse in drei Ebenen angelegt und die Entfernungen zwischen den Bahnhöfen stark verkürzt werden mussten. Auch konnten nicht alle Stationen (z.B. Bergün) berücksichtigt werden. Trotzdem wurde eine ausreichende Streckenlänge erreicht, um einen interessanten und sehenswerten Fahrbetrieb durchführen zu können.
Die RhB-Gleise haben eine Spurweite von 1000 mm. Das entspricht der H0-Spurweite H0m mit 12 mm. Auch im Modell könnten, wie beim Vorbild der Rhätischen Bahn, engere Kurvenradien und in Verbindung mit den in den Außenmaßen kleineren Fahrzeugen niedrigere und schmalere Tunnelquerschnitte gegenüber einer Anlage in Normalspur (16,5 mm) eingebaut werden.
Betrieben wird die Modellbahnanlage des MEC Gütersloh mit 12 Volt-Gleichstrom über vier Fahrpulte, die den einzelnen Bahnhöfen und Streckenabschnitten zugeordnet sind.
Die 2-gleisige Hauptstrecke, die die Modellbahnanlage in der Mitte der Länge nach durchzieht, ist in Spurweite 16,5 mm erstellt. Die vereinseigenen Fahrzeuge sind in einem 8-gleisigen Schattenbahnhof unterhalb der Anlage abgestellt. Auch diese Modellbahnanlage wird mit 12 Volt Gleichstrom über zwei richtungsabhängige Fahrpulte betrieben. Wechselstromfahrzeuge, z.B. von Märklin, können hier nicht fahren.
Der Abstellbahnhof für Fahrzeuge der RhB (in der Schweiz auch Depot genannt), befindet sich in einem separatem Raum. Hier sind 5 Durchgangsgleise mit je 3 abschaltbaren Abschnitten verbunden. Es können also 15 Züge abgestellt werden. Ein Kopfgleis mit zwei Abschnitten ist den Pendel- (Wende-) zügen vorbehalten. Die Gleisabschnitte sind durch elektrische Bausteine so gesichert, dass ein in einem bereits besetzten Abschnitt einfahrender Zug rechtzeitig hinter dem vor ihm stehenden angehalten wird. Außerdem gibt durch diese Elektronik ein ausfahrender Zug den ursprünglich von ihm besetzten Gleisabschnitt für den hinter ihm stehenden Zug frei, der dann automatisch aufrückt.
Die Züge fahren, nachdem sie durch Tastendruck vom Depot in Marsch gesetzt wurden, durch mehrere Mauerdurchbrüche (als Tunnel getarnt) an den Wänden des Aufenthaltsraumes entlang in den Anlagenraum. Hier ist unter dem Gelände vor dem Landwasserviadukt eine Weiche eingebaut, über die die Züge zum Viadukt und durch den anschließenden Tunnel in den Bahnhof Filisur (unten am Anlagenrand) geleitet werden können. Im Tunnel ist eine 360 Grad-Kehre vorhanden, damit auch längere Züge vollständig im Berg verschwinden, ehe sie am Tunnelausgang erscheinen. Die Züge können aber auch über die bereits erwähnte Weiche unterirdisch in ständiger Steigung zum Bahnhof Samedan (ganz oben) fahren.
Nach Ausfahrt Filisur geht es weiter über einen durch eine automatisch arbeitende Ampelanlage gesicherten Straßenübergang in einen Tunnel und über zwei übereinander liegende und teilweise verdeckte Kehren in den auf halber Höhe liegenden Bahnhof Preda am Eingang des Albulatunnels. Nach Durchfahrt dieses Tunnels, in dem ebenfalls eine 360 Grad-Kehre vorhanden ist, geht die Fahrt weiter über die Brücke eines Tobels und im Halbkreis um ein typisches Schweizer Bergdorf zum Bahnhof Samedan. Zur Weiterfahrt können die Züge über unter dem Gelände angeordnete Gleise entweder in den Bahnhof Filisur zurück oder über die im Aufenthaltsraum verlegte Strecke in das Depot gelangen.
Faller Car System
Die Fahrzeuge des Faller Car System sind mit Elektromotoren und kleinen Akkus ausgestattet. Geführt werden sie durch einen mit Magneten ausgestatteten Lenkmechanismus, der sich nach einem in die Fahrbahn eingelassenen Draht orientiert. Die an der Bahnkreuzung installierte Ampelanlage mit optischen und akustischen Signalen bringt die Autos kurz vor der Durchfahrt eines Zuges automatisch zum Halten und gibt die Kreuzung anschließend zur Weiterfahrt frei.
Technische Daten
– ca. 120 Meter Gleise verlegt
– 52 Weichen und Kreuzungen
– 28 Triebfahrzeuge der RhB
– 23 Züge und 110 Wagen der RhB
– 14 Triebfahrzeuge der SBB
– 11 Züge und 81 Wagen der SBB
– RhB in Schmalspur (12 mm H0m)
– SBB in Normalspur (16,5 mm H0)
– 10 Mitglieder
– Standort Gütersloh
– Clubabend Mittwoch Abends, Gäste sind herzlich willkommen.